„Die Menschen müssen merken, dass wir Verbesserungen im Bereich Pflege erreichen. Dazu möchte ich meinem persönlichen Beitrag leisten“, versicherte Klaus Holetschek, bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege beim Fachgespräch Pflege in Ismaning.
Zielsetzung „Gute Pflege daheim in Bayern“
Das Thema Pflege zählt gerade nach der Coronapandemie zu den drängendsten sozialpolitischen Themen und in einem Fachgespräch, zu dem die Frauen-Union und des Senioren-Union München Land einluden, wurde die aktuelle Situation beleuchtet. Gesundheitsminister Klaus Holetschek nannte das Thema Pflege eines der wichtigsten politischen Themen, bei dem großer Handlungsbedarf bestehe. „Wir müssen beispielsweise für die große Gruppe der pflegenden Angehörigen spürbare Entlastung erreichen. Für die Landespolitik gilt hier das Leitmotiv ‚gute Pflege daheim in Bayern‘“, erklärte Holetschek und unterstrich, dass man beim Thema Pflege nicht mehr in klein-klein denken, sondern an einem neuen Aufschlag arbeiten müsse.
Mit dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek diskutierte Kirchheims Erster Bürgermeister und Landtagskandidat für den Landkreis-Nord, Maximilian Böltl, sowie Bezirksrätin Karin Hobmeier. Die Perspektive der Politik wurde flankiert durch die Betrachtung der Praxis, auf dem Podium durch die Ismaninger Leiterin des Pflegedienstes der Nachbarschaftshilfe, Anne-Kathrin Reinhold und viele Stellungnahmen aus dem Publikum.
Böltl: Die Kommunen können zur Verbesserung beitragen
Der große Saal im Kulturzentrum Seidlmühle in Ismaning war gut gefüllt und bis aus Niederbayern kamen Interessierte, um am Fachgespräch mit dem Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, teilzunehmen. Maximilian Böltl, Bürgermeister von Kirchheim und Landtagskandidat, berichtete, dass der Monat März für ihn unter dem Leitmotiv Pflege stehe und dass er sich viele Einrichtungen im Landkreis angeschaut habe. „Pflege ist aus meiner Sicht eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn am Lebensende müssen wir uns genauso um die Menschen kümmern wie am Lebensbeginn“, erklärte Böltl. Als Beispiel für konkrete Verbesserungen nannte er das Vorgehen in seiner Gemeinde, in der ein Pflegeheim von einem kommerziellen Träger auf die Gemeinde übergeführt wurde und die Betreuung deutlich verbessert wurde. Die Kommunen könnten, je nach ihrer Situation, deutliche Beiträge zur Verbesserung der Pflege leisten.
Für die für den Landkreis und den Bezirk als weitere kommunale Ebenen stellte Bezirksrätin Karin Hobmeier aktuelle Projekte vor, die aktuell zur Verbesserung der Pflege beitragen sollten, so beispielsweise die Einrichtung von Pflegestützpunkten auf Bezirksebene. Die Erfahrungen aus der Praxis stellte Anne-Kathrin Reinhold, Pflegedienstleitung des ambulanten Pflegedienstes der Nachbarschaftshilfe Ismaning, in den Mittelpunkt ihrer Beiträge auf dem Podium. Sie unterstrich, dass viele Pflegefachkräfte in ihrer Aufgabe nicht nur einen Job, sondern auch eine Berufung sehen. Die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Pflegedienste würden sich jedoch derzeit verschlechtern, vor allem durch Sparzwänge, und den in der Pflege Beschäftigten werde nicht mehr der Eindruck vermittelt, dass die gesellschaftliche Anerkennung für ihr Tun stark positiv ausgeprägt sei.
Konkrete Verbesserungen angekündigt
Aus dem Publikum meldeten sich viele Fragesteller mit großem Interesse an einzelnen Themenfeldern in der Pflege, von der Frage der Leistungsabrechnung mit den Krankenkassen über die Ausbildung bis hin zur allgemeinen Forderung, in Deutschland ein freiwilliges soziales Jahr einzuführen, um die Pflegesituation zu verbessern. Auf viele Fragen konnte der Gesundheitsminister Holetschek auch konkrete Antworten geben. Beispielsweise kündigte er an, dass die Verfahren zur Einstellung ausländischer Pflegekräfte umgehend neu organisiert würden mit dem Ziel, die Einstellungen in deutlich kürzeren Zeiten zu ermöglichen.
Die Zuhörer im Plenum nickten zum Schlusswort des Bayerischen Gesundheitsministers, der mit großem Nachdruck versicherte: „Wir müssen die Dinge jetzt auf die Spur bringen und die Menschen müssen merken, dass es in der Pflege Verbesserungen gibt. Wir müssen jetzt liefern und dazu möchte ich meinem persönlichen Beitrag leisten.“ Landtagskandidat Böltl kündigte an, dass das Fachgespräch nicht eine einmalige Veranstaltung gewesen sei, sondern der Dialog gerade zu den vielfältigen Fragen in der Pflege und zu den Themen, in denen die Politik Verbesserungen herbeiführen könne, fortgesetzt werde.
Pressebericht von Peter Kellner, Senioren-Union
Podiumsdiskussion zum Thema „Gute Pflege in Bayern“ (von rechts) Anne-Kathrin Reinhold, Pflegedienst Nachbarschaftshilfe Ismaning, Klaus Holetschek, Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Karin Hobmeier, Bezirksrätin, Maximilian Böltl, Kirchheims erster Bürgermeister und Landtagskandidat und Moderatorin Annette Reiter-Schumann, Frauen-Union München-Land.